Dienstag, 6. März 2007

Online? Virtuell? - Egal! Web 2.0 verbindet!

Kürzlich haben wir uns über Online-Communities unterhalten. Im Gespräch habe ich immer mal wieder von "Freunden" geredet, bis mein Gegenüber irgendwann nachgefragt hat: "Von was für Freunden redest du eigentlich?"
Meine erste Antwort war: "Im Zusammenhang mit Internet-Communities verstehe ich unter 'Freund' die Buddies auf der Seite, also die virtuellen Bekanntschaften". Urs, mein Gesprächspartner, fand diese Definition sehr interessant, weil sich der Begriff "Freundschaft" für sein Verständnis doch recht verändert hat.
Weil ich ja nicht irgend ein pickliger Informatiker bin, dessen Freundin Pentium 4 heisst, sondern tatsächlich auch echte Freunde habe, muss ich doch noch etwas präzisieren. In meiner derzeitigen Lieblingscommunity StudiVZ heissen die Buddies automatisch schon "Freunde". Freunde... genau das sind sind sie eben auch! Meine Kommilitonen von der Uni sind da alle auch angemeldet, wir haben uns innerhalb vom Netzwerk alle vernküpft: Und schon sind wir sowohl im realen Leben als auch im Web Freunde.
Freunde 2.0, um genau zu sein
. Das mues ich grad im Urs verzelle.

Was ich besonders interessant finde: Man sieht sich jeden Tag an der Uni, aber redet nie miteinander, weil man sich nicht persönlich kennt und keine gemeinsamen Kollegen hat (was bei 400 Studenten ja gut möglich ist). Im StudiVZ ist man nur sich nur einen Klick entfernt, schreibt eine kurze Nachricht, kommt ins Gespräch, trifft sich am nächsten Tag in der Vorlesung, führt das Gespräch in der Mensa fort und flirtet am Nachmittag in der Caféteria.
So entsteht Freundschaft 2.0

Am Sonntag war ich mit Kolleginnen bei MusicStar. Beim Smalltalken wiederholt sich diese Szene immer wieder:
Eine Freundin meiner Kollegin: "Ich habe dich auch schon gesehen, nicht?"
Ich: "Ja, ich glaube auch... aber ich weiss gerade nicht, wo"
Später am Abend fällt mir ein, dass wir gegenseitig unser Profil bei Xing angeschaut haben. Eine virtuelle Bekanntschaft wird real.
Business 2.0

Im Auto rede ich mit Susanna über Musik. Wir tauschen uns aus, ich empfehle ihr "Sunrise Avenue" und "Snow Patrol", will ihr die CDs mal vorbei bringen. Meinen Musikstil einfacher entdecken kann sie über Last.FM - eine Web 2.0-Community (aber hey! mir ist ein Milli Vanilli-Album in die Hände gefallen, und das habe ich beim Schreiben von diesem Blog durchgehört und mich dabei köstlich amüsiert und herrlich gegruselt. Denkt jetzt nicht, ich höre so einen Mist!).

Take That ist bei mir in den Last.FM-Charts recht weit oben... das neue Album gefällt mir irgendwie. Deshalb hat mir Martina (die, die ich bei MusicStar und Xing kennengelernt habe!) den Link auf ihren Artikel bei heute online geschickt. Sie hat Take That interviewt und die Fotos mit der Handy-Kamera gemacht. So funktioniert Journalismus heute. Ich nehme mir vor, Martina mal auf einen Drink einzuladen, um über die neuen Methoden bei der Content-Produktion zu plaudern - vielleicht in der heute-Strandbar bei Second Life?

Apropos Musik: Ich habe mich auf einer anderen Community angemeldet (7just7 - irgendwie ein Zungenbrecher, wenn man das aussprechen will...) und da auch zwei uralte Songs, die ich mal stümperhaft aufgenommen habe, hochgeladen. Weil ich wissen wollte, wie die das Problem mit dem Content hochladen gelöst haben (ist "Artikel schreiben" das gleiche wie "Upload"? Oder brauchts zwei Buttons? Und wo müssen die platziert sein? Benutzerführung 2.0...). Jedenfalls haben die mich angefragt, ob ich ich "Artist of the Week" werden will. Ein klares Zeichen, dass deren Community noch seeeehr klein ist.
Da entsteht keine Freundschaft 2.0. Jedenfalls nicht, solange meine Songs die Besucher abschrecken.

Oli

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